Das neue Förderprogramm für kleine und mittlere Unternehmen des BMWi „Digital jetzt“ startete am 7. September: Einzelunternehmen können bis zu 50.000 Euro Zuschuss für Hard- und Software sowie die Qualifizierung der Mitarbeitenden beantragen. Im folgenden Blogbeitrag haben wir alle wichtigen Punkte zur neuen Förderung zusammengefasst.
In den letzten 15 Jahren ist der Anteil der IT-Investitionen an den Gesamtinvestitionen in Deutschland nicht gewachsen, sondern stellenweise sogar geschrumpft. Der Mangel an Zugang zu Krediten und die hohe Belastung durch das laufende Tagesgeschäft stehen Innovation und Weiterbildung zu häufig im Wege.
Oftmals können bereits fertig konzeptionierte Projekte aufgrund von Kostendruck und mangelnder Liquidität nicht umgesetzt werden. Genau dieses Hindernis soll mit der Förderrichtlinie des BMWi „Digital jetzt - Investitionsförderung für KMU“ beseitigt werden. Wer sein Digitalisierungskonzept umsetzt kann bis zu 70% der Kosten erstattet bekommen.
Wer kann die neue BMWi Förderung erhalten?
Das neue Förderprogramm „Digital jetzt – Investitionsförderung für KMU “ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (kurz BMWi) bezuschusst seit dem 7. September kleine und mittlere Unternehmen einschließlich Handwerksbetriebe und freie Berufe die zwischen 3 und 499 Mitarbeitenden beschäftigen. Sie müssen außerdem eine Niederlassung bzw. Betriebsstätte in Deutschland haben, in der die Investition erfolgt. Voraussetzung für die Förderung ist auch die Vorlage eines Digitalisierungsplans.
Dieser:
- beschreibt das gesamte Digitalisierungsvorhaben,
- erläutert die Art und Anzahl der Qualifizierungsmaßnahmen,
- zeigt den aktuellen Stand der Digitalisierung im Unternehmen und die Ziele, die mit der Investition erreicht werden sollen,
- stellt beispielsweise dar, wie die Organisation im Unternehmen effizienter gestaltet wird, wie sich das Unternehmen neue Geschäftsfelder erschließt, wie es ein neues Geschäftsmodell entwickelt und/oder seine Marktposition gestärkt wird.
Was genau wird mit „Digital jetzt“ gefördert?
KMU, Handwerk und freie Berufe können im Rahmen zweier Module Zuschüsse von bis zu 70 % für Investitionen beantragen.
Module:
- Die Investition in digitale Technologien, also die Anschaffung von neuer Hard- und Software. Diese Investitionen sollen die interne und externe Vernetzung Ihres Unternehmens fördern, wie bspw. datengetriebene Geschäftsmodelle, künstliche Intelligenz, Cloud-Anwendungen, Big-Data, Einsatz von Hardware sowie IT-Sicherheit und Datenschutz.
- Die Investition in die Qualifizierung der Mitarbeitenden zielt darauf ab, das für eine nachhaltige Digitalisierung Ihres Unternehmens notwendige Know-how direkt in Ihrem Unternehmen aufzubauen. Das sind z. B. Weiterbildungsmaßnahmen zur digitalen Transformationen, im Bereich der digitalen Strategien, in digitalen Technologien, in IT-Sicherheit und Datenschutz oder zu digitalen Basiskompetenzen.
Wie hoch ist die „Digital jetzt“ Förderung?
Die Höhe der neuen Förderung ist nach Unternehmensgröße gestaffelt. Wer seinen Antrag bis zum 30. Juni 2021 einreicht, kann folgende Zuschüsse erhalten:
- Bis 50 Mitarbeitende: 50 Prozent Förderung (+ eventuelle Bonusprozentpunkte)
- Bis 250 Mitarbeitende: 45 Prozent Förderung (+ eventuelle Bonusprozentpunkte)
- Bis 499 Mitarbeitende: 40 Prozent Förderung (+eventuelle Bonusprozentpunkte)
Für Anträge, die ab dem 01. Juli 2021 eingehen, sinkt die Förderquote in der jeweiligen Kategorie um 10 Prozentpunkte. Unter bestimmen Voraussetzungen kann sich die Förderquote durch die Bonusprozentpunkte auf bis zu 70% erhöhen.
Bedingungen für eine erhöhte Förderquote
Von einer erhöhten Förderquote profitieren:
- KMU aus strukturschwachen Regionen (+10 Prozentpunkte)
- Betriebe mit Investitionsvorhaben in die eigene IT-Sicherheit /Datenschutz (+5 Prozentpunkte)
- Unternehmen, die innerhalb bestehender Wertschöpfungsnetzwerke Geschäftsmodelle erschließen (+5 Prozentpunkte).
Wenn Sie alle der drei genannten Punkte erfüllen, steigt die Förderquote um insgesamt 20 Prozentpunkte. Somit können Unternehmen bis zu 70 Prozent Förderung erhalten.
Die maximale Fördersumme
Die maximale Fördersumme für Einzelunternehmen liegt bei 50.000 EUR. Für Investitionen von Unternehmen in Wertschöpfungsketten und -netzwerken erhöht sich diese auf 100.000 EUR pro Antragsteller.
Die Untergrenze für die beantragte Fördersumme beträgt 17.000 EUR in Modul 1, sowie bei gemeinsamer Inanspruchnahme der Module 1 und 2. Für das Modul 2 beträgt die Untergrenze 3.000 Euro.
Raus aus der Krise dank Digitalisierung und Investition
Das neue Förderprogramm „Digital jetzt“ bietet eine perfekte Ergänzung für die Angebote von go-digital:
Gefördert vom BMWi in der Förderinitiative go-digital erarbeiten wir seit Jahren praxistaugliche Konzepte, um digitale Lösungen in kleinen und mittleren Unternehmen umzusetzen. Mit Hilfe der Förderungserweiterung können diese Lösungen von kleinen Unternehmen jetzt einfacher finanziert und von geschulten Mitarbeitenden eingesetzt werden. Ein wichtiger Schritt hin zur digitalen Transformation in Deutschland.
Sie setzen sich mit aktuellen Digitalisierungsmaßnahmen (bspw. Dokumentenmanagement, Office 365, Managed Workplace) oder mit Themen in den Bereichen IT-Sicherheit (Business Continuity, ISMS oder IT-Sicherheitsbeauftragten) auseinander? Dann unterstützen wir Sie gerne inkl. der entsprechenden Förderung.
Nutzen Sie die Förderungen auch für die Fortbildung ihrer Mitarbeiter in verschiedensten Bereichen (bspw. Awareness - Mitarbeiter Sensibilisierung im Bereich IT-Sicherheit).
*Aufgrund der Vielzahl der Förderanträge für „Digital Jetzt“ ist es für kurze Zeit nicht möglich Anträge einzureichen. Die Registrierung wird zum 15. Oktober wieder möglich sein.