Neininger Blog

Der vermeintliche Microsoft Mitarbeiter

Geschrieben von Franziska Strohmeier | 06.07.2020 14:00:00

Aktuell mehren sich auch in unserer Region wieder Fälle von Anrufen durch vermeintliche Microsoft Mitarbeiter. Meist sind davon Privatpersonen, seltener Unternehmen betroffen.

Der Anrufer stellt sich, meist auf Englisch, oder in gebrochenem Deutsch, als Mitarbeiter der Firma Microsoft vor und gibt an, dass es auf Ihrem Gerät zu Fehlern kommt oder Sie sich einen Computer Virus eingefangen haben. Sie werden aufgefordert, ein Fernwartungstool herunterzuladen und auf Ihrem PC oder Notebook zu installieren.

Sobald sich der angebliche Mitarbeiter auf Ihrem System befindet wird er in der Regel weitere Forderungen stellen, beispielsweise sollen Sie testweise eine Überweisung auf ein bestimmtes Konto vornehmen oder ihm direkt Ihre Zugangsdaten zu Ihrem Online Banking Portal oder Ihre Kreditkarteninformationen übermitteln. Häufig wird auch eine Zahlung durch Gutscheinkarten von steam oder iTunes gefordert, welche Sie an einer Tankstelle oder in einem Supermarkt erwerben sollen.

Teilweise werden die Geschädigten auch aufgefordert, Ihre vermeintlich abgelaufene Windows Lizenz zu verlängern oder einen kostenpflichtigen Wartungsvertrag abzuschließen.

Im Abschluss an die vermeintliche Fehlerbehebung Ihres Gerätes wird in den meisten Fällen auch noch eine Bearbeitungsgebühr verlangt.

Diese Betrugsversuche treten regelmäßig auf und leider werden immer noch häufig einige Personen Opfer dieser kriminellen Banden, so auch vor einigen Tagen wieder in einem benachbarten Landkreis.

 

Was zu tun ist

Wenn Sie einen solchen Anruf erhalten, sollten Sie folgendes tun:

  • Direkt auflegen. Microsoft würde sich nie unangekündigt direkt bei Privatpersonen melden, um vermeintliche Computerprobleme zu beheben. Auf der offiziellen Homepage von Microsoft distanziert sich der Konzern ausdrücklich davon.
  • Geben Sie auf keinen Fall private Daten preis. Weder Zugangsdaten noch sonstige Informationen die Ihre Person betreffen.
  • Laden Sie niemals Ihnen unbekannte Software herunter, vor allem dann nicht, wenn Sie ein Unbekannter dazu auffordert.

 

Sollten Sie dem Anrufer Zugriff zu Ihrem System ermöglicht haben, sollten Sie außerdem folgendes tun:

  • Das Gerät vom Internet trennen und herunterfahren.
  • Sollten Sie Zugangsdaten preisgegeben haben, ändern Sie die betroffenen Passwörter über ein anderes Endgerät, informieren Sie dafür unter Umständen den betreffenden Support.
  • Sollten Sie Informationen zu Kreditkarten oder andere Bankdaten preisgegeben haben, informieren Sie die entsprechende Bank.
  • Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
  • Melden Sie den Betrugsversuch bei Microsoft.

Um sich und auch die Menschen in Ihrem Umfeld vor dieser Art von Verbrechen wirksam zu schützen, sollten Sie jederzeit wachsam sein und Ihr Gerät zudem durch beispielsweise einen Antivierenschutz zusätzlich vor eventuell durch Unbefugte aufgespielte Schadsoftware schützen. Außerdem sollten Mitarbeiter durch AWARENESS-Schulungen sensibilisiert werden, um somit die IT-Sicherheit in Unternehmen nicht zu gefährden.